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© SV 1906 Katzweiler 2024
1906 - 1914
1920 - 1941
1946 - 1969
1970 - 1989
1990 - 1999
Turner beim Deutschen Turnfest in München 1958
Der 2.
Weltkrieg endete 1945 mit der Besetzung Deutschlands durch die
Alliierten. Die Pfalz wurde unter
französische Verwaltung gestellt. 1946 ließ die französische
Militärregierung wieder Vereine zu. In der Gründerversammlung im
gleichen Jahr verbürgte man sich gegenüber dieser für eine
ordnungsgemäße
Vereinsführung unter dem 1. Vorstand Otto Lingohr. Er übernahm die
Initiative, die Tätigkeit des Fußballvereins wieder aufzunehmen. Die neu
aufgestellte Fußballmannschaft eilte von Erfolg zu Erfolg.
Wegen fehlender Fahrgelegenheiten und Geldmittel musste auf den Aufstieg
in die Landesliga leider verzichtet werden. Durch die Kriegsereignisse
war das Vereinsvermögen weitestgehend verloren und es
bedurfte einer großen Anstrengung den Verein wieder auf eine gesunde
Basis zu bringen. Die nächsten Erfolge der Fußballer sollten aber nicht
lange auf sich warten lassen.
Turner und Fußballer vereinen sich
Im
Jahre 1947 durften sich Turner, nach Erlaubnis durch die
Besatzungsbehörde, einem Spielverein
anschließen. Turnvereine waren zu diesem Zeitpunkt als selbstständige
Vereine verboten. So schloss man sich sich dem Fußballverein an und gab
dem neuen Gebilde den heute noch gültigen Namen
"Sportverein Katzweiler".
Im
Jahre 1948 wurde Karl Weinkauf zum 1. Vorsitzenden gewählt. Krauß Alois
fungierte als Schriftführer. Bei
der Generalversammlung am 16. Januar 1949 wurde Karl Weinkauf wiederum
zum 1. Vorsitzenden gewählt und Hermann Heymann zum 2. Vorstand. Im März
1949 legte Karl Weinkauf den Vorsitz nieder,
vorübergehend übernahm Hermann Heymann das Amt des 1. Vorstandes, dem
Heinz Jäger und ab 1952 Arthur Hübner folgte.
Lange
Jahre hindurch stand der Turnabteilung als Übungsstätte der Tanzsaal
der Wirtschaft Kunz zur
Verfügung. Im Jahre 1960 musste die Turnabteilung diese Stätte verlassen
und die Gemeinde Katzweiler stellte einen leeren Schulsaal im alten
Schulhaus zur Verfügung. Dieser war jedoch viel zu klein
und hemmte die Entwicklung in der Turnerschaft. Insbesondere die
Förderung des Turnnachwuchses kam mangels einer geeigneten Turnstätte
faktisch zum Stillstand.
Totenehrung beim 50-jährigen
Jubiläum 1956
Diese
untragbaren Verhältnisse änderten sich im Jahre 1964 mit dem Bau eines
neuen Schulgebäudes in unserer
Gemeinde. Die Gemeinde stellte die neu erstellte Gymnastikhalle der
Schule für den Turnbetrieb sowie den Fußballern zur Verfügung. Das
Turnen in Katzweiler blühte wieder auf und erfuhr einen starken
Zuspruch.
Wunschtraum geht erst in den 80ern in Erfüllung
Wunschtraum
war der Bau einer eigenen Sporthalle, dies war aber finanziell nicht
machbar. So wurde der Bau
von der Ortsgemeinde übernommen und mit tatkräftiger Mithilfe unserer
Mitglieder gebaut. Die Lautertalhalle ist seit ihrem Bau im Jahre 1985
als Mehrzweckhalle konzipiert und wird überwiegend als
Sportstätte genutzt.
Ausklang Deutsches Turnfest in Berlin 1968
Sportlich
ruhte sich die Turnabteilung in diesen Jahren nicht auf den erreichten
Lorbeeren aus. Der Turnbetrieb in
Katzweiler wurde weiter geöffnet und intensiv gefördert. Es standen sehr
viele Wettkämpfe auch fernab der Heimat auf dem Programm. Regelmäßig
wurden Gaumeisterschaften und Landesturnfeste besucht und
vielerorts erfolgreich abgeschlossen, wie anlässlich der Veranstaltungen
in Kaiserslautern (1965/66), Landau (1951), Ludwigshafen (1956) oder
Pirmasens (1961).
Deutsche Turnfeste als besondere Höhepunkte
Aber
auch bundesweit machten die Turner aus der Lautertalgemeinde eine gute
Figur. Besondere Anlässe für die Turnriegen
waren in diesen Jahren die Besuche der Deutschen Turnfeste wie unter
anderem in München (1958) und Berlin (1968). Nicht nur mit sportlichen
Eindrücken kehrten unsere Sportler von diesen Reisen
zurück. Das Vereinsleben hatte in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg somit
wieder volle Fahrt aufgenommen.
Weitere Impressionen der 50er und 60er
Jahren
Festzug zum 60-jährigen Jubiläum
Landesturnfest 1956 in Ludwigshafen
Gretel Barth beim Frauengeräteturnen Gauturnfest 1951 in Miesau
1906 - 1914
1920 - 1941
1946 - 1969
1970 - 1989
1990 - 1999
1969 erfolgte die Verabschiedung des langjährigen Leiters der Turnabteilung, Arthur Christmann. Er wurde für
seine 40-jährige ehrenamtliche Tätigkeit zum Ehrenoberturnwart ernannt. Rainer Koch rückte als Abteilungsleiter der Turner nach.
In
den 50er Jahren wurde ein Spielmannszug gegründet und auf dem
Sportplatzgelände die Eröffnung von
Freilichtspielen mit der Aufführung "Der verrostete Ritter" unter der
Regie von Pfarrer Gruber gefeiert. Durch die Initiative der damaligen
Vorstandschaft ist es ermöglichst worden, dass bis heute in
Katzweiler die Freilichtspiele bestehen. Nach acht Spielen bildete sich
eine eigene Freilichtgemeinde.
Kreis- und Bezirkspokalmeister
1953/1954:
A. Hübner, S. Noseck, W. Henn, W.
Holler, W. Herbrand,
H. Schneider, H. Bier, E. Theisinger, D. Korn, E.
Noseck, A. Schmitt,
s'Fußball-Julche Weinkauf, H. Heymann, H. Henn, A.
Heymann,
A. Bayer, R. Becker
Auch bei den
Fußballern tat sich in diesen Jahren viel. In den Jahren 1954 und 1955
wurde der Platz an der
Schafmühle vergrößert und aufgefüllt. Dies war nur mit Hilfe von
amerikanische Einheiten unter General Reeber und Oberst Pain sowie dem
Sportbund, der eine größere Planierung des Platzes vorgenommen
hatte, möglich.
Platzvergrößerung und erstes Sportheim
Die
Drainage wurde im Jahre 1956, wieder mit Hilfe der Amerikaner,
eingebaut und der Platz mit Mutter- und
Sandboden eingeebnet. Im Januar 1958 wurde Richard Becker zum 1.
Vorsitzenden gewählt. Er führte das Amt sieben Jahre lang aus. Während
dieser Vorstandschaftsperiode wurde das Sportheim am Sportplatz
erstellt.
Meistermannschaft 1960/1961
G. Druck, G. Forner, G. Lacmann, H. Jung, D.
Gödtel, N. Henn, W. Henn, H. Christmann, P. Schläfer, P. Becker, K.H. Christmann, W. Kiefaber, R. Lacmann
In
der Saison 1953/1954 wurden die Fußballer Pokalsieger in der B-Klasse,
scheiterte jedoch in den
darauffolgenden Aufstiegsspielen. Im Jahr 1955 Meister. Doch erneut
scheiterte man in den anschließenden Aufstiegsspielen. Die
Kreispokalendspiele in den Jahren 1958 (0:1 gegen Krickenbach),
1959 (1:2 gegen Landstuhl) und 1960 (1:2 gegen Queidersbach) wurden
jeweils auf neutralem Platz in Siegelbach verloren. Der ersehnte
Aufstieg in die A-Klasse wurde endlich in der Saison 1960/1961
erreicht.
Fußballerischer Aufschwung
In
der A-Klasse angekommen sorgte der SVK von Beginn an weiter für Furore.
Die Saison 1962/1963 war die
spannendste und aufregendste Spielzeit in den Nachkriegsjahren. In der
Meisterrunde musste man nach packenden Duellen dem in diesen Jahren
aufstrebenden SV Alsenborn den Vortritt lassen und wurde
Tabellenzweiter. Durch die glanzvoll errungene Bezirksmeisterschaft zog
das Team jedoch erneut in eine Aufstiegsrunde ein. Und diesmal mit
Erfolg.
Aufstiegsmannschaft1962/1963
Nach
Siegen gegen Hermersberg und Alsenborn vor über 3000 Zuschauern in
Otterberg gewann die Mannschaft die
Aufstiegsrunde. Dies bedeutete, auch dank des damaligen Spielertrainers
Volker Pfeiffer, den Aufstieg in die 2. Amateurliga Westpfalz, der
damals höchsten Spielklasse des Bezirks
Westpfalz.
In
dieser prominent besetzen Liga spielte die Truppe lange Jahre in der
Spitzengruppe mit. In der Saison
1964/1965 erreichte die Mannschaft die bis heute beste Platzierung der
SVK-Fußballer mit dem 2. Platz in der Bezirksliga Westpfalz hinter der
SG Pirmasens. Nach dieser Spielzeit ging es jedoch
langsam aber stetig bergab. Nachdem einige Spieler die Mannschaft
verließen oder aus Altersgründen ausschieden, folgte mit Ende der Saison
1969/1970 der Abstieg in die A-Klasse. Tragisch endete ein
Fußballspiel des SVK in der Saison 1965/1966. Unser Spieler und
Spielausschussvorsitzende Helmut Bier starb während des Spiels in
Hütchenhausen am 13. April 1966.
BILD-Zeitung berichtet über das Skandalspiel
Unrühmliche Bekanntheit
Wenngleich
auch die sportlichen Erfolge in den 60er Jahren bemerkenswert waren,
erlangte der SV Katzweiler
bundesweite Bekanntheit durch eine mit Spannung erwartete Pokalpartie
gegen den damaligen Erzrivalen SV Alsenborn. Die Alsenborner Truppe
erlebte seit 1962 durch die Initiative von Fritz Walter und
Mäzen Hannes Ruth einen finanziellen und sportlichen Aufschwung.
Zwischen 1962 und 1965 stieg das ehemaligen FCK-Spielern gespickte Team
bis in die Regionalliga Südwest, der damals zweithöchsten
deutschen Spielklasse, auf. Zum Erzrivalen der Alsenborner entwickelte
sich in diesen Jahren der SV Katzweiler, dem Fritz Walter in seinem Buch
"Aufstieg einer Dorfmannschaft" viele Zeilen widmet und
im Gedenken an die harten Auseinandersetzungen "Katzweiler, immer wieder
Katzweiler" sinnierend anführt.
Und
so führte der Weg der Alsenborner Starkicker auch an jenem Novembertag
des Jahres 1963 ins Lautertal.
Katzweiler war in diesen Jahren ein erbitterter Rivale des SVA,
gemeinsam war man in die 2. Amateurliga aufgestiegen. Und die Spiele
gegeneinander waren stets eng und mehr als kampfbetont. Nun
standen sich die Teams im Pokal gegenüber.
Alsenborn reiste als
unangefochtener Spitzenreiter der Meisterschaftsrunde an, der SVK
spielte eine durchschnittliche Saison. Der Erzrivale enteilte unseren
Mannen in der Tabelle deutlich. Das ließen die Grün-Weißen nicht ohne
weiteres auf sich sitzen und das Pokalspiel bot die Gelegenheit die
eigene Stärke zu beweisen, und das nicht nur sportlich. Schon
nach 2 Minuten gab es den ersten Feldverweis für die Gastgeber nach
einer Tätlichkeit. Doch Katzweiler hielt mit letzten Einsatz lange Zeit
das 0:0.
BILD-Zeitung berichtet über das Skandalspiel
Nach dem 2:0 brechen alle Dämme
Alsenborn,
verstärkt durch ehemalige Meisterspieler des 1. FC Kaiserslautern, ging
in der 60. Minute mit 1:0
und später 2:0 in Führung. Dann brachen alle Dämme. Einer zweiten roten
Karte für Katzweiler folgte ein Platzsturm der aufgebrachten Zuschauer.
Aktive, Offizielle und Zuschauer lieferten sich eine
handfeste Schlägerei, an deren Ende Verletzte zu beklagen waren. Der
Schiedsrichter brach die Begegnung ab. Das Spiel wurde mit 2:0 für
Alsenborn gewertet, neben individuellen Strafen wurde dem SVK
eine Platzsperre von 4 Wochen sowie eine Geldbuße von 200 Mark
auferlegt.
Neben
allen regionalen Printmedien berichtete sogar die BILD-Zeitung tags
drauf über die Ereignisse in
Katzweiler und schrieb von einem "Schlachtfest" zu dem man den SV
Alsenborn eingeladen habe. Danach trennten sich die Wege der Rivalen,
was die Blau-Weißen sicherlich mit einer gehörigen Portion
Erleichterung zur Kenntnis genommen haben dürften.
Während Alsenborn mit
seinem Starensemble um Fritz Walter und Lorenz Horr, der später für
eine Ablösesumme von knapp 350 000 Mark zu Hertha BSC
Berlin wechselte, einige Jahre danach an die Tür zur Bundesliga klopfte,
verblieb der SVK in der 2. Amateurliga. Dieses Spiel dürfte jedoch
allen Beteiligten und auch Generationen danach in
Erinnerung bleiben.
Spielszene aus der Saison 1969/1970 in Hütchenhausen.
SVK-Spieler Norbert Henn
klärt per Kopf. Mit der Nr. 2 Gerd Henn,
rechts die Katzweilerer Gerhard Bachmann und Kiefaber.
Sehnlichster Wunsch geht in Erfüllung
Wie
ein roter Faden zieht sich die Sportplatzfrage durch die
Vereinsgeschichte und beschäftigt bis heute
Vorstände und Ausschüsse. 1967 ging ein lang gehegter Wunsch in
Erfüllung. Ein Wiesengelände in der Nähe des alten Sportplatz wurde
gekauft und der Bau eines neuen Sportplatzes begonnen. Erwerb,
Planung, Bau, Fertigstellung und Bezahlung lag in der Verantwortung der
damaligen Vorstände Artur Hübner, Karlheinz Christmann, Norbert Henn und
Heinz Zapp. Mit unermüdlichen Einsatz waren weiterhin
der 2. Vorstand Hermann Kolter, Kassenverwalter Karlheinz Schneider,
Schriftführer Richard Becker, Walter Krauß, Kurt Henn sowie eine
Vielzahl von Mitgliedern dabei.
Mit Unterstützung des Landes, des
Kreises, der Gemeinde und einer Spendensammlung im Ort konnten die
Kosten von knapp 200 000 D-Mark gedeckt werden. Die Einweihung des neuen
Rasenplatzes war im Jahr 1972. In der Zwischenzeit wurde
1970 eine Flutlichtanlage am alten Sportplatz gebaut. Der alte
Sportplatz konnte 1979 käuflich erworben werden. Im Jahr 1998 erhielt
auch der neue Sportplatz eine Flutlichtanlage. Der alte
Sportplatz, über viele Jahre ein Sandplatz, ist seit 2004 unser zweiter
Rasenplatz. Den Anstrengungen vieler in den Jahren nach dem Krieg ist es
zu verdanken, dass unser Sportgelände bis in die
heutige Zeit den Anforderungen an eine gute und erfolgreiche Förderung
von Fußballspielern gerecht wird.
Beim
SV Katzweiler begannen nun die Jahre, in denen sich neben dem Turnen
und dem Fußball weitere Sportarten
zu etablieren begannen. Den Anfang machten die Volleyballer. Auf
Initiative des späteren 1. Vorsitzenden Reiner Koch wurde eine
Volleyballabteilung gegründet, die in den Anfängen aus einer aktiven
Herrenmannschaft bestand, aber schon bald Erfolge feiern konnte.
Barrenturnen in den 60ern
Die Turner beim 60-jährigen Jubiläum 1966
60 Jahre SV Katzweiler - Die Geehrten
Deutsches Turnfest Berlin 1968
Frühstück beim Deutschen Turnfest in München 1958
Turnriege beim Landesturnfest 1961 in Pirmasens
Festzug zum 1. Schauturnen in der neuen Schule
2000 - 2016
2000 - 2016
Die 50er und 60er Jahre (1946 bis 1969)
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